Die Haut brennt, juckt höllisch und je nach Qualle, kann ein Biss sogar richtig gefährlich werden. Doch wie entfernt man klebrige Quallen-Tentakel von der Haut? Viele Urlauber machen es falsch und die Verletzung durch den Quallenbiss wird noch schlimmer. So geht es richtig!

Hilfe, Quallenbiss! Was tun bei Verletzungen?

  1. Nicht hektisch werden: Versuche Ruhe zu bewahren und ohne hektische Bewegungen ans Ufer zu schwimmen. Suche am besten gleich die nächste Strandaufsicht auf.
  2. Tentakel nicht mit bloßen Händen entfernen: Fasse klebende Tentakel nicht mit bloßen Händen an. Das Gift der Qualle befindet sich in den Nesselkapseln der Tentakel, die bei jeder Berührung noch mehr aufplatzen und in den Körper gelangen. Diese müssen zunächst unschädig gemacht werden, bevor man sie mit einem Gegenstand vorsichtig entfernen kann.
  3. Bei Quallenbiss nie Süßwasser oder Alkohol auf verletzte Haut auftragen: Gieße niemals Süßwasser oder Alkohol auf die Haut oder reibe gar mit einem Handtuch die Tentakel von der Haut. Mit Hilfe von Essig oder Zitronensaft kannst du nicht entleerte Nesselkapseln am besten neutralisien. Bei Feuerquallen hat sich auch milder Rasierschaum bewährt. In der Regel hält die Strandaufsicht diesen für Notfälle bereit.
    Wer nichts anderes dabei hat, gießt am besten etwas Salzwasser über die Wunden oder streut Sand darauf. Anschließend die Schicht mit einem Messer oder einer Plastikkarte vorsichtig abschaben.
  4. Verletzungen durch Quallen nicht unterschätzen und nachbehandeln lassen: Zurück im Hotel kann die Wunde mit Eiswickeln und Essigkompressen weiterbehandelt werden. In vielen Fällen lindert eine Antihistamin- oder Kortisonsalbe die Hautreizungen. Schwillt die Hautstelle innerhalb von einigen Stunden an oder treten starke Schmerzen mit Kreislauf- und Herzproblemen auf, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Bei einer schweren Vergiftung, etwa durch Würfelquallen wie die Portugiesische Galeere, ist eine Behandlung durch den Arzt mit einem Anti-Serum erforderlich. Ihr Gift wirkt auf die Nervenzellen und führt zu Muskelkrämpfen. Diese können bei geschwächten Menschen zu einem Atemstillstand führen.

Wie schützt man sich vor Quallen?

  • Erkundige dich im Voraus, ob an den Badestränden, die du besuchen möchtest, vermehrt Quallen vorkommen und ob es ein Warnsystem gibt.
  • Einige Strände sind durch Netze abgesichert, um Quallen fernzuhalten. Innerhalb dieser Bereiche ist das Risiko eines Quallenbisses gering.
  • Trage wasserfeste Schuhe oder Sandalen, wenn du am Wasser entlanggehst. Beim Schwimmen können Neoprenanzüge oder nesselsichere Schutzanzüge („stinger suit“) schützen. 
  • Denke auch daran, im Wasser deine Augen mit einer Schwimm- oder Taucherbrille zu schützen. 
  • Tote Quallen oder abgetrennte Tentakel können immer noch Bisse verursachen und sollten gemieden werden. Vermeide jeglichen Hautkontakt.
  • Nachts oder bei Dunkelheilt solltest du nicht baden gehen.

Wo leben welche Quallen?

An unseren Nord- und Ostseeküsten kommt am häufigsten die Ohrenqualle vor. Sie wird ca. 20 bis 30 cm groß und gilt als eher harmlos, wie auch die Lungenqualle und Spiegelqualle im Mittelmeer.

Gefährlicher ist die gelbe Haarqualle, überwiegend im Atlantik, vereinzelt jedoch auch bei uns aufzufinden, die schon schwerere Verletzungen und allergische Reaktionen im Körper auslösen kann. Mittelmeer, Nordsee und Atlantik beherbergen die Kompass- und Leuchtqualle.

Wer auf die Portugiesische Galeere im Pazifik, Atlantik, in der Karibik oder auch im Mittelmeer trifft, muss aufpassen. Ihr Gift kann lebensgefährlich sein.

Am meisten gefürchtet ist jedoch die Würfelqualle (Seewespe bzw. „Chironex fleckeri“), die vor allem an der Nord- und Ostküste Australiens und im westlichen Pazifik lebt und sich gerne in Ufernähe aufhält. 

Woraus bestehen Quallen?

Quallen gibt es in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Größen. Sie können über 200 kg schwer und zwei Meter groß werden. Manche Quallen haben Tentakel, die länger als 20 Meter sind. Auf Englisch heißen sie „jellyfish“, was wörtlich übersetzt „Geleefisch“ bedeutet.

Wer sich die Glibbertierchen weiß oder durchsichtig vorstellt, wird überrascht sein. Es gibt Quallenarten in knalligen Farben, gestreift oder gepunktet. Sie haben weder Herz, Lunge noch Hirn, sondern nur ein paar Nerven und bestehen zu 98% aus Wasser. Manche Arten haben rudimentäre Augen, mit denen sie Hell und Dunkel unterscheiden können.

Weniger Niederschläge machen das Wasser in den Ozeanen immer salziger wird. Für Quallen ist das kein Problem, für andere Fischarten ist es lebensbedrohlich. Je schmutziger die Meere werden, desto mehr Plankton entsteht, das Lieblingsnahrungsmittel der Quallen. Und die weltweite Überfischung lässt die natürlichen Feinde der Quallen immer weniger werden.