Jeder Tag ist ein kleines Leben. So schlagen die Mitarbeiter der Notrufzentrale auch jeden Tag ein neues Kapitel im Leben der Reisenden auf. Ihr Auftrag: In den schwierigen Momenten für Reisende da zu sein, wenn die Urlaubsidylle eine ungeplante Wendung nimmt. So auch bei Jessica und Robert H., als sie aus Teneriffa am ersten Urlaubstag die Notrufzentrale anrufen – echt passiert! 

Mit Babybauch nach Teneriffa

Es sollte ein entspannter Familienurlaub für Robert H. werden – mit seiner Frau und seinen zwei Kindern, bevor das Baby kommt. Seine Frau fühlte sich wohl, die Schwangerschaft verlief bis dahin ohne Komplikationen. So sprach auch aus ärztlicher Sicht nichts gegen einen Kurzurlaub der Familie H. auf Teneriffa.

Als seine Frau Jessica kurz nach der Ankunft auf der Insel einen Fruchtwasserabgang bemerkte, kam alles anders. Sie war erst in der 29. Woche schwanger, viel zu früh für die Geburt. 

Statt Strandurlaub – mit Schwangerschaftskomplikation zum Arzt

Das Paar fuhr zunächst zu einem Frauenarzt in Puerto de la Cruz. Dieser diagnostizierte einen vorzeitigen Blasensprung und verwies Jessica wegen der Gefahr einer Infektion und Frühgeburt sofort in die Uniklinik in Santa Cruz.

Durch die Sprachprobleme war jedoch der Austausch mit den Ärzten dort für Jessica H. schwierig und sie war sehr beunruhigt. Zu diesem Zeitpunkt kontaktierte Robert H. die Notrufzentrale der ERGO Reiseversicherung.

Frühgeburtrisiko in der 29. Woche im Urlaub

Erster Kontakt mit Notrufzentrale 

Nach dem Telefonat mit der Notrufzentrale war der Ernst der Lage klar. Auch bei einer guten medizinischen Versorgung bleibt eine Frühgeburt in der 29. Woche ein Risiko.

Die Sorgen und Ängste sind in dieser Situation allgemein sehr groß – insbesondere da Frühchen auch nach der Geburt eine längere Betreuung im Krankenhaus benötigen und daher der Wunsch ist, dieser Zeit nicht im Ausland ohne Unterstützung von der Familie zu verbringen.

Das Ziel der Reisemediziner war daher, Jessica H. nicht nur für einen Rücktransport nach Hause so weit es geht zu stabilisieren, sondern dem Paar in dieser belastenden Situation zur Seite zu stehen. Um die Kosten der Behandlung musste sich das Paar aufgrund von Kostenübernahmen durch die Notrufzentrale keine Gedanken machen.

Kostenübernahmen für die Behandlung in der Uni-Klinik Santa-Cruz

Nach kleinen telefonischen Anlaufschwierigkeiten (das Krankenhaus in Santa Cruz führte Jessica H. nur unter ihrem Vornamen „Señora Jessica“, da der Nachname für die Spanier unaussprechlich war) erhielten die Reisemediziner der Notrufzentrale von den behandelnden Ärzten eine Einschätzung der medizinischen Situation von Jessica H. und konnten sie auch selbst sprechen.

Die Uni-Klinik in Santa Cruz gehört zu Vertragskrankenhäusern der Notrufzentrale der ERGO Reiseversicherung, so dass zum Glück sowohl die Absprachen als auch die Vorbereitungen für den anstehenden Krankenrücktransport von Jessica H. nach Deutschland reibungslos und professsionell abliefen.  

Rücktransport aus dem Urlaub nach Deutschland

Vorbereitungen für den medizinischen Rückflug einer Schwangeren

Der Zustand von Jessica H. und ihrem Baby war die darauffolgenden zwei Tage im Krankenhaus auf Teneriffa zum Glück wieder stabil, so dass sie am transportfähig war.

Bei einem Krankenrücktransport sind die Organisation im Vorfeld und enge Abstimmung aller Beteiligten enorm wichtig. Da es denkbar war, dass das Kind auch in der Luft zur Welt kommen könnte, entschied sich das Notfallteam der ERGO Reiseversicherung für einen Ambulanzflieger mit Spezialausstattung für Geburtshilfe.

Der Raum in einem Ambulanzflieger ist klein und eng,  hier muss jeder Handgriff sitzen, sonst kommt man sich schnell in die Quere. Aufgrund des Frühgeburtrisikos bereitete sich das medizinische Team auch intensiv auf ein mögliches Geburtsszenario.

Außer der medizinischen Vorbereitung kümmerte sich das Notrufzentrale-Team auch um die notwendigen Ein- und Ausreiseformalitäten sowie um den Transport vom Krankenhaus zum Flieger und vom Flieger ins heimische Krankenhaus.

Mit dem Ambulanzflieger von Teneriffa nach Frankfurt

Noch in der Früh des 5. Tages nach dem Erstanruf der Familie H. bei der Notrufzentrale der ERGO Reiseversicherung startete der Learjet von Teneriffa nach Frankfurt.

An Bord des Ambulanzfliegers waren mit Jessica H. ein Gynäkologe, eine Hebamme, ein Intensiv-Pfleger und drei Piloten – für den Fall von Komplikationen, die eine Zwischenlandung und Personalwechsel zu Folge hätten. 

Nachts um ein Uhr kam dann der Anruf vom Notfallteam, dass Jessica H. sicher in ihrem Heimatkrankenhaus eingetroffen war. Ein großes Aufatmen für die ganze Familie – und auch für das ganze Notfallteam, welches Jessica H. begleitete.

Als Dankeschön für die Hilfe und Unterstützung kam – rund zwei Wochen später – eine E-Mail bei der Notrufzentrale an – mit dem Foto der kleinen Pia H.