Wenn Sicherheit zur Hauptsache wird
Für über 92 Prozent der Befragten spielt die Sicherheitslage im Reiseland eine sehr wichtige oder wichtige Rolle bei der Planung ihrer Urlaubsreise. Besonders auffällig: Mehr als sechs von zehn Befragten wählen gezielt Länder aus, die sie als sicher einschätzen oder meiden gar Destinationen, bei denen sie ein ungutes Gefühl haben. Außerdem hat fast jeder Siebte in der Vergangenheit bereits eine Reise abgesagt oder umgebucht, weil sich die Lage vor Ort verändert hat.
„Reisen ist für viele von uns der Inbegriff von Freiheit - doch gerade in einer instabilen Welt wächst das Bedürfnis nach Orientierung und Sicherheit. Die Zahlen zeigen deutlich: Das Bauchgefühl entscheidet mit“, sagt Bettina Konzack, Reiseexpertin der ERV.
Kriminalität, Terror und Krankheit als größte Sorgen
Die elementare Frage: Was genau macht Reisenden eigentlich Sorgen? An erster Stelle steht die Angst vor Kriminalität – 48,2 Prozent der Befragten empfinden sie als besonders belastend. 37,1 Prozent sorgen sich vor Terroranschlägen, während 34,2 Prozent explizit Krankheiten als zentrale Reiseangst nennen. Naturkatastrophen oder extreme Wetterlagen beschäftigen 26 Prozent der Befragten, und überraschende 25,6 Prozent fürchten den Verlust von Gepäck oder Reisedokumenten.
Diese Sorgen beeinflussen nicht nur die Auswahl des Reiseziels, sondern auch das Verhalten während der Reise. So geben 34,8 Prozent an, besonders auf sicherheitsrelevante Hinweise zu achten – etwa bei Aktivitäten, Routen oder der Wahl der Unterkunft. 38,9 Prozent würden eine Reise sogar abbrechen, sollte sich die Sicherheitslage vor Ort plötzlich verschlechtern. Und mehr als 62 Prozent entscheiden sich bewusst für Länder, die sie selbst als sicher einstufen. Die Sorge ums eigene Wohlergehen ist längst zum aktiven Planungsfaktor geworden.
Absicherung ist wichtig – wird aber nicht konsequent umgesetzt
Die Umfrage zeigt auch, dass sich die meisten Reisenden der Risiken bewusst sind, aber nicht immer über eine passende Absicherung verfügen. Besonders gefragt sind Leistungen wie die Übernahme der Kosten für einen medizinischen Rücktransport, den 59,2 Prozent der Befragten als besonders wichtig einstufen. Auch die medizinische Versorgung im Ausland (57,1 Prozent) und der Schutz vor Reiserücktrittskosten (53,1 Prozent) stehen auf der Wunschliste ganz oben.
Überraschenderweise schließen dennoch nur 28,7 Prozent der Befragten immer eine Reiseversicherung ab. Weitere 35,9 Prozent tun dies gelegentlich. Über 21 Prozent haben bislang darauf verzichtet, könnten sich aber vorstellen, künftig eine Versicherung abzuschließen. Bettina Konzack betont: „Wir sehen, dass viele Urlauber ganz konkrete Vorstellungen haben, was ihnen im Notfall wichtig wäre. Gerade diese Leistungen, die sich die Befragten in einer Reiseversicherung wünschen – wie beispielsweise der medizinische Rücktransport – können schnell fünfstellige Summen erreichen. Ein Risiko, das viele Reisende oftmals unterschätzen.“
Digitaler Schutz? Gefragt – aber kaum genutzt
Während Sicherheit auf Reisen grundsätzlich stark an Bedeutung gewinnt, wird ein Bereich bislang noch kaum ausgeschöpft: Nur 2,8 Prozent der Befragten nutzen derzeit digitale Services, um sich unterwegs abzusichern. Dabei zeigt sich: Über die Hälfte der Teilnehmenden kann sich vorstellen, solche Angebote künftig zu nutzen – ein enormes Potenzial. „Viele Menschen wissen schlicht nicht, welche Unterstützung sie auf Reisen heute schon digital mitnehmen könnten.
Unsere travel & care App bietet beispielsweise genau das: Orientierung, Hilfe und Erreichbarkeit – genau dann, wenn man sie am meisten braucht“, erklärt die Reiseexpertin. „Sie enthält aktuelle Informationen zur Sicherheitslage, gibt im Ausland konkrete Handlungsempfehlungen, bietet medizinische Anlaufstellen am Urlaubsort und kann im Notfall als digitaler Wegbegleiter fungieren – zum Beispiel als Echtzeit-Warnung im Katastrophenfall oder bei der Suche nach ärztlicher Hilfe.“
Informationsquellen: von Auswärtigem Amt bis Social Media
Beim Thema Reiseinformationen zeigt sich ein gemischtes Bild. 51,8 Prozent der Befragten orientieren sich vor einer Reise an den Informationen des Auswärtigen Amts. Zwei Drittel ziehen zusätzlich informelle Quellen wie Social Media, Reiseblogs oder Bewertungsportale heran. Persönliche Empfehlungen – etwa von Freunden oder Familienmitgliedern – spielen ebenfalls eine wichtige Rolle und werden von 24,7 Prozent als besonders vertrauenswürdig eingestuft.
Sicherheit braucht Orientierung – und gute Begleitung
Der „Sicherheitsreport für Reisende“ der ERGO Reiseversicherung zeigt deutlich: Sicherheit ist für viele Reisende längst zu einem zentralen Bedürfnis geworden – oft noch vor Preis oder Komfort. Gleichzeitig zeigt sich, dass viele Reisende zwar ein ausgeprägtes Risikobewusstsein haben, aber nicht immer alle Möglichkeiten zur Absicherung oder digitalen Unterstützung kennen oder nutzen.
Mit dem neuen „Sicherheitsreport für Reisende“ will die ERGO Reiseversicherung Orientierung schaffen und Einblicke geben, wie sich Sicherheitsbedürfnisse und Reiseverhalten entwickeln – und welche Trends künftig an Bedeutung gewinnen könnten.