Vor allem in fernen, exotischen Ländern ist das Risiko einer Ansteckung mit für uns ungewöhnlichen Krankheiten groß. Zu Covid-19 und Grippe kommen potenziell Malaria, Gelbfieber, Denguefieber, Typhus oder Bilharziose dazu. Bei welchen Krankheitssymptomen nach der Reise Vorsicht geboten ist und wie eine richtige Diagnose beim Hausarzt gelingt. 

Leitfaden für Reiserückkehrer – typische Symptome?

Wenn Beschwerden unmittelbar nach der Reise auftreten, sollten diese immer ärztlich abgeklärt werden. Dazu zählen vor allem Fieber, anhaltende Magen-Darm-Probleme (z.B. Durchfall) aber auch Hautveränderungen wie z.B. juckende Hautstellen oder Hautausschlag. Da diese Symptome oftmals bei verschiedenen Krankheiten auftreten, ist eine richtige Diagnose nach der Reise nicht zu so einfach.

Bei Beschwerden nach der Reise – das muss der Arzt für eine richtige Diagnose wissen:

  • Wann und wohin bist du gereist (Zeitraum und Reiseroute)?
  • Welche Aktivitäten hast du vor Ort gemacht?
  • Seit wann hast du die gesundheitlichen Beschwerden?
  • Welche krankheitsvorbeugenden Maßnahmen wurden ggf. ergriffen? (z. B. Malaria-Prophylaxe, Gelbfieber- oder Hepatitis-Impfung etc. )
  • Wie waren die Hygienebedingungen während der Reise?
  • Hast du ggf. risikobehaftete Nahrungsmittel zu dir genommen?
  • Hast du Insektenstiche oder Zeckenbisse bemerkt?
  • Hattest du Kontakt zu Tieren? Wenn ja, zu welchen?
  • Hattest du Kontakt mit Süßwasser?
  • Gab es Sexualkontakte?

Anhand dieser Informationen und mit Kenntnis der Verbreitungsgebiete der unterschiedlichen Krankheiten kann der Mediziner meist die infrage kommenden Erreger eingrenzen und gezielte Laboruntersuchungen einleiten.

Am besten suchst du, wenn möglich, direkt einen reisemedizinisch fortgebildeten Arzt oder eine tropenmedizinische Einrichtung auf. Kontaktdaten gibt es auf der Seite des CRM Centrum für Reisemedizin oder auf der Seite des Robert Koch Instituts.

Malaria, Dengue oder doch eine normale Grippe?

Zwischen Covid-19 und Grippe bzw. grippalem Infekt sind Symptome ähnlich und eine schnelle Diagnose ohne Test selbst für Mediziner schwierig.

So auch bei Malaria: Zu wenig geschützt, zu spät erkannt und falsch behandelt sind laut den Experten die häufigsten Fehler im Umgang mit Malaria weltweit.

Bei Dengue treten in der Regel zu den grippeähnlichen Symptomen zusätzlich starke Gelenkschmerzen auf, wodurch die Krankheit oft als „Knochenbrecher-Fieber“ bezeichnet wird.

Wichtig: Bei Verdacht auf Dengue-Fieber solltest du auf keinen Fall Aspirin oder andere blutverdünnende Medikamente einnehmen und zur sicheren Diagnose schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. 

Auf der anderen Seite gibt es Krankheiten, die je nach Reiseart und Aktivitäten im Urlaub ggf. direkt ausgeschlossen werden können: An Bilharziose (Schistosomiasis) können potenziell nur Reisende erkranken, die in einem Risikogebiet in Kontakt mit Süßwasser gekommen sind.

Gelbfieberinfektionen treten mit hohem Fieber und allgemeinen Krankheitserscheinungen auf und verlaufen bei schweren Komplikationen mit Gelbsucht und Blutungen tödlich.

Häufigste Krankheiten von Reiserückkehrern

Das sich Magen-Darm-Infektionen sowie Grippe, Covid-19 oder Erkältungskrankheiten sehr schnell ausbreiten, treten sie bei Reisenden allgemein am häufigsten auf. Infektionskrankheiten nehmen weltweit zu und treten auch in Regionen auf, in denen sie früher unbekannt waren. So hat der Erreger des Dengue-Fiebers in den letzten Jahren auch Mitteleuropa erreicht.

Dengue-Fieber gehört weiterhin zu den weltweit am häufigsten auftretenden Infektionskrankheiten –  und trifft vor allem Reiserückkehrer aus Südostasien, Lateinamerika und der Karibik.

Gelbfieber unterliegt einer strengen internationalen Meldepflicht, so dass viele Länder ein Gelbfieber-Impfnachweis bei der Einreise verlangen. Reisemediziner empfehlen eine Gelbfieber-Impfung auch bei Reisen in Gebiete, die früher als gelbfieberfrei galten und in den letzten Jahren zunehmend mehr betroffen sind.


Quelle: CRM Centrum für Reisemedizin