Reiseunfähigkeitsbescheinigung: So funktioniert der Nachweis

Eine unerwartete Erkrankung kurz vor der Reise kann nicht nur deine Pläne durchkreuzen, sondern auch teuer werden. Erfahre hier, warum eine Reiseunfähigkeitsbescheinigung so wichtig ist – und wie sie dir hilft, deine Reisekosten erstattet zu bekommen.

Was ist eine Reiseunfähigkeitsbescheinigung?

Es ist schon ärgerlich genug, wenn eine lang geplante Reise ins Wasser fällt – sei es wegen eines gebrochenen Beins, einer akuten Infektion oder einer unerwarteten gesundheitlichen Verschlechterung. Noch schlimmer wird es, wenn du zusätzlich auf den Stornokosten sitzenbleibst. Genau dafür ist eine Reiserücktrittsversicherung da.

Damit die Versicherung deine Kosten übernehmen kann, brauchst du jedoch eine Reiseunfähigkeitsbescheinigung. Eine normale Krankschreibung reicht dafür nicht aus. Die Reiseunfähigkeitsbescheinigung ist ein detailliertes ärztliches Dokument, das bestätigt, dass du aus medizinischen Gründen nicht reisefähig bist. Sie enthält

  • eine konkrete Diagnose
  • eine Begründung, warum die Reise unzumutbar ist,
  • den Zeitraum der Reiseunfähigkeit,
  • sowie den Hinweis, dass die Erkrankung zum Buchungszeitpunkt nicht absehbar war.

Wichtig: Die Kosten für die Ausstellung musst du in der Regel selbst tragen.

Wo gibt’s die Bescheinigung als PDF?

Das Formular für die Reiseunfähigkeitsbescheinigung enthält sowohl deine persönlichen Angaben als auch einen medizinischen Fragebogen, den dein Arzt ausfüllt. Dort wird unter anderem erfasst, wann die Erkrankung erstmals aufgetreten ist und ob eine vollständige Reiseunfähigkeit besteht.

Hier kannst du unser Formular für die Ärztliche Bescheinigung zur Begründung der Reiseunfähigkeit herunterladen und deinem Arzt zum Ausfüllen mitgeben.

Wer stellt die Reiseunfähigkeitsbescheinigung aus?

Die Bescheinigung darf nur von medizinischem Fachpersonal ausgestellt werden:

  • Hausärztinnen und Hausärzte
  • Fachärzte, die dich wegen der Erkrankung behandeln
  • Ärztlicher Notdienst oder Kliniken bei akuten Fällen

Wichtig ist, dass die Ärztin oder der Arzt deine Reisefähigkeit objektiv beurteilt und nachvollziehbar begründet, warum du deine Reise nicht antreten kannst.

Was macht dich reiseunfähig?

Reiseunfähigkeit liegt vor, wenn deine gesundheitliche Situation eine Reise unzumutbar, gesundheitlich riskant oder medizinisch ausgeschlossen macht.

Typische Gründe sind:

  • akute, starke Infekte (z. B. Grippe, Magen-Darm-Infekte),
  • Verletzungen wie Brüche, Bänderrisse oder frische Operationen,
  • Krankenhausaufenthalte,
  • starke Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen,
  • psychische akute Krisen,
  • Komplikationen in der Schwangerschaft.

Wichtig: Es zählt nicht, ob du dich „nicht fit fühlst“, sondern die ärztliche Einschätzung, dass eine Reise gesundheitlich nicht vertretbar wäre.

Welche Krankheiten gelten beim Reiserücktritt?

Wenn du dich vor der Reise einfach unwohl fühlst, eine leichte Erkältung hast oder dich nur vorsichtshalber schonst, reicht das in der Regel nicht für eine Reiseunfähigkeitsbescheinigung aus. Damit deine Reiserücktrittsversicherung die Kosten übernimmt, muss ein schwerwiegender medizinischer Grund vorliegen – und dein Arzt muss bestätigen, dass er dir aus gesundheitlicher Sicht dringend von der Reise abrät.

Eine feste, allgemeingültige Liste der anerkannten Erkrankungen gibt es nicht. Typischerweise werden jedoch folgende Situationen als ausreichender Rücktrittsgrund akzeptiert:

  • unerwartet auftretende schwere Erkrankungen
  • akute schwere Verletzungen, z. B. nach einem Unfall
  • starke Reaktionen oder Unverträglichkeiten auf Impfungen
  • Schwangerschaftskomplikationen oder ärztlich empfohlene Reisevermeidung
  • Defekte an Prothesen oder Implantaten, die die Reise unzumutbar machen
  • plötzlicher Ausfall eines Herzschrittmachers oder anderer wichtiger medizinischer Geräte
  • eine bevorstehende oder gerade durchgeführte Organtransplantation