Eine Lebensmittelvergiftung tritt meist plötzlich und heftig auf – typisch sind Symptome wie Erbrechen, Durchfall und starke Bauchkrämpfe. Häufige Auslöser sind Bakterien z.B. Salmonellen, Campylobacter, Listerien oder E. coli. Auch Viren wie Noroviren sowie Parasiten aus unzureichend gegartem Fleisch oder verunreinigtem Wasser können eine Lebensmittelvergiftung verursachen.
Häufige Symptome einer Lebensmittelvergiftung sind:
- Plötzlicher Beginn von Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall (oft wässrig, manchmal blutig)
- Bauchkrämpfe und starke Bauchschmerzen
- Kopfschmerzen
- Fieber oder Schüttelfrost
- Muskelschmerzen oder allgemeines Schwächegefühl
Die Symptome treten oft sehr schnell nach dem Verzehr verdorbener oder kontaminierter Lebensmittel auf – typischerweise innerhalb von einigen Stunden bis zu einem Tag.
Eine Lebensmittelvergiftung kann man mit folgenden vier Kriterien von einer klassischen Magen-Darm-Infektion unterscheiden:
- Zeitlicher Zusammenhang: Bei einer Lebensmittelvergiftung setzen die Beschwerden meist innerhalb von zwei bis vier Stunden nach dem Essen ein. Bei Magen-Darm-Infekten (z.B. Norovirus, Rotavirus) dauert es oft 1–2 Tage nach der Ansteckung, bevor Symptome beginnen.
- Erkrankungsauslöser: Lebensmittelvergiftungen entstehen durch bakterielle Gifte oder direkte Keimbelastung in Speisen. Magen-Darm-Infekte sind meist ansteckend und verbreiten sich von Mensch zu Mensch.
- Krankheitsverlauf: Lebensmittelvergiftungen verlaufen häufig rasch und heftig, bessern sich aber oft innerhalb von 24 bis 48 Stunden. Virusbedingte Magen-Darm-Erkrankungen können dagegen mehrere Tage anhalten.
- Begleiterscheinungen: Bei Virusinfekten sind Fieber und Gliederschmerzen etwas häufiger ausgeprägt als bei einer typischen Lebensmittelvergiftung.
Egal, ob Buffets in Hotels, Garküchen, etwas auf einem Foodmarket probieren oder ein eisgekühltes Getränk - ein unbedachter Bissen kann schnell unangenehme Folgen haben. Lebensmittelvergiftungen sind keine Seltenheit und werden oft durch unsichtbare Gefahren wie Keime, Gifte oder Lagerfehler ausgelöst.
Bakterielle Erreger
- Salmonellen – in rohem oder unzureichend gegartem Geflügel, Eiern, Milchprodukten.
- Escherichia coli (E. coli) – in rohem Rindfleisch, nicht pasteurisierter Milch, kontaminiertem Gemüse.
- Listerien – in Rohmilchprodukten, Weichkäse, geräuchertem Fisch, vorgeschnittenen Salaten.
- Campylobacter – in Geflügel, nicht pasteurisierter Milch, kontaminiertem Wasser.
- Clostridium perfringens – in schlecht gekühlten, aufgewärmten Speisen (Buffets, Eintöpfe).
- Bacillus cereus – häufig in aufgewärmtem Reis oder Teigwaren.
Virale Erreger
- Norovirus – in rohen Meeresfrüchten, verunreinigtem Wasser, über Kontakt mit infizierten Personen.
- Rotavirus – hauptsächlich bei Kleinkindern, über kontaminierte Lebensmittel oder Oberflächen.
Toxine & chemische Stoffe
- Botulinumtoxin – in falsch konservierten Lebensmitteln (z. B. Hauskonserven).
- Mykotoxine (z. B. Aflatoxine) – in verschimmelten Nüssen, Getreide, Trockenfrüchten.
- Pflanzengifte – z. B. Solanin in grünen Kartoffeln, Muskarin in giftigen Pilzen.
- Histamin (Scombroid-Vergiftung) – in verdorbenem Thunfisch, Makrele oder Sardinen.
- Schwermetalle/Pestizide – in nicht ausreichend gewaschenem oder belastetem Obst/Gemüse.
Menschliche Fehler & Hygienemängel
- Unsaubere Küchenutensilien
- Nicht gewaschene Hände beim Kochen
- Falsche Lagerung oder Kühlkette unterbrochen
- Abgelaufene oder falsch aufgetaute Lebensmittel
Bei einer Lebensmittelvergiftung ist es wichtig, schnell zu handeln: Zunächst sollte die Flüssigkeitszufuhr gesichert werden, um den durch Erbrechen und Durchfall entstehenden Wasser- und Salzverlust auszugleichen – am besten mit stillem Wasser, Kräutertees oder Elektrolytlösungen aus der Apotheke. Der Körper braucht Ruhe, daher sollte Bettruhe eingehalten und auf körperliche Anstrengung verzichtet werden. Sobald das Erbrechen nachlässt, kann langsam wieder leichte Nahrung aufgenommen werden, etwa Zwieback, Reis oder Banane. Auf fettige, scharfe oder schwer verdauliche Speisen sollte dabei verzichtet werden. Medikamente gegen Durchfall sollten ohne ärztliche Rücksprache nicht eingenommen werden, da sie den natürlichen Reinigungsprozess des Körpers stören können.
Besonders aufmerksam sollte man auf Warnzeichen wie blutigen Durchfall, hohes Fieber oder starke Dehydration achten – in solchen Fällen ist sofort ärztliche Hilfe erforderlich. Kinder, ältere Menschen, Schwangere und Personen mit geschwächtem Immunsystem benötigen bei einer Lebensmittelvergiftung besonders schnell ärztliche Betreuung, da das Risiko für Komplikationen bei ihnen deutlich höher ist.
Auf Reisen – besonders in Regionen mit anderen hygienischen Standards oder Klimabedingungen – steigt das Risiko für Lebensmittelvergiftungen. Um Durchfall, Übelkeit oder schlimmere Folgen zu vermeiden, ist Vorsicht beim Essen und Trinken wichtig.
Wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung von Lebensmittelvergiftungen im Urlaub:
- Nur sauberes Trinkwasser verwenden: Kein Leitungswasser trinken, auch nicht zum Zähneputzen, wenn es nicht ausdrücklich als trinkbar ausgewiesen ist. Wasser nur abgekocht oder aus original verschlossenen Flaschen verwenden. Auch Eiswürfel meiden, wenn die Wasserqualität fraglich ist.
- "Cook it, peel it, or leave it" – Kochen, Schälen oder bleiben lassen: Nur gekochte oder selbst geschälte Lebensmittel essen. Rohes Obst und Gemüse sollten vermieden werden, wenn sie nicht selbst geschält oder mit sicherem Wasser gewaschen werden können.
- Heiß serviert = meist sicherer: Nur Speisen essen, die frisch zubereitet und gut durchgegart sind. Vorsicht bei Buffets oder lauwarm gehaltenen Speisen – sie sind ein häufiger Infektionsherd.
- Straßenstände mit Bedacht wählen: Straßenessen kann unbedenklich sein, wenn es vor den Augen frisch zubereitet und heiß serviert wird. Meide Anbieter mit mangelnder Hygiene oder Speisen, die lange offen liegen.
- Hände regelmäßig desinfizieren oder waschen: Vor dem Essen Hände mit Wasser und Seife waschen oder ein Desinfektionsgel verwenden, besonders wenn keine Waschmöglichkeit besteht.