Schnorcheln und Tauchen machen im Urlaub einfach Spaß. Doch aufgepasst: Während es beim Schnorcheln eher wenig zu beachten gibt, beginnt die Vorbereitung auf einen Tauchurlaub bereits zu Hause. 6 wichtige Gesundheitstipps für den ersten Tauchurlaub!

Tauchtauglichkeitsuntersuchung nicht vergessen

Unter Wasser ist unser Körper im Ausnahmezustand – physisch und mental. Auch wer fit ist, sollte sich vor der Planung des ersten Tauchurlaubes medizinisch untersuchen lassen. Die Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM) empfiehlt in bestimmten Abständen Kontrollen der körperlichen Fitness.

Die sogenannte Tauchtauglichkeitsuntersuchung sollte im Alter zwischen 18 und 39 Jahren alle 3 Jahre erfolgen, bei Kindern unter 18 Jahren bzw. Personen ab 40 Jahren sogar jährlich.

Zu der Untersuchung gehören die Aufnahme der Krankengeschichte, eine allgemeine körperliche Untersuchung, ein Lungenfunktionstest und die Aufnahme eines Ruhe-EKGs. Ab dem 40. Lebensjahr werden zusätzlich ein Belastungs-EKG und eine Ergometrie durchgeführt.

Wenn alles passt und die körperliche Fitness stimmt, bescheinigt der Arzt die allgemeine Tauchtauglichkeit.

Wer nicht tauchen darf

Kinder unter 8 Jahren und Schwangere dürfen grundsätzlich nicht Gerätetauchen.

Auch bei einigen Vorerkrankungen wird vom Tauchen abgeraten. Zum Beispiel bei unkontrolliertem Asthma, bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Epilepsie. Gleiches gilt wenn Medikamente eingenommen werden, die die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen oder schläfrig machen. Dazu zählen beispielsweise einige Antihistaminika, Antiemetika oder das Malariamittel Mefloquin. Hilfreiche Infos findest du auf der Webseite der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin.

Eine obere Altersgrenze für das Tauchen gibt es nicht. Allerdings sollten Tauchgänge im höheren Alter körperlich nicht allzu anstrengend sein und eher kurz gehalten werden.

Tauchbedingte Gesundheitsrisiken

Unter Wasser steigt der Umgebungsdruck pro 10 m Tiefe um 1 bar an. In luftgefüllten Hohlräumen des Körpers (z.B. Nasennebenhöhlen oder Innenohr) entsteht hierdurch ein relativer Unterdruck. Deshalb ist es wichtig regelmäßig einen Druckausgleich durchzuführen, damit es nicht zu Einblutungen in die Hohlräume kommt.

Zu den typischen Tauchunfällen in der Auftauchphase zählen eine Überdehnung der Lunge, die sogenannte Dekompressionskrankheit. 

Typische Symptome eines Tauchunfalls sind beispielsweise extreme Müdigkeit, Hautjucken („Taucherflöhe“), Atembeschwerden, Schmerzen und Bewusstseinsstörungen. Der Patient muss dann in eine stabile Lage gebracht und mit Sauerstoff versorgt werden. Meist ist in der Folge eine spezielle Sauerstofftherapie in einer Druckkammer notwendig. Diese Druckkammern gibt es an den meisten Urlaubsorten mit Tauch-Tourismus. Der Transport dorthin sollte durch den alarmierten Rettungsdienst erfolgen.

Nach dem Tauchen nicht sofort fliegen

Plane am Anfang genügend Zeit ein, um das Tauchrevier, die Tauchschule und den Tauchpartner – den „Dive Buddy“ – kennenzulernen. Denn Pausen sind beim Tauchen Pflicht.

Halte zwischen der Heimreise im Flugzeug und dem letzten Tauchgang eine Ruhephase ein, um die Sauerstoffsättigung deines Körpers wieder auf den Normalstand zu bringen. 

Faustregel nach dem Tauchen:

  • Bei einem Einzeltauchgang beträgt die Wartezeit zum nächsten Flug 12 Stunden.
  • Bei Mehrfach-Tauchgängen beträgt die Wartezeit bis zum nächsten Flug über einige Tage hinweg 36 – 48 Stunden.

Sicher tauchen: Tauchschein und Tauchschulen

Wer einen Tauchschein macht, lernt nicht nur technisch unter Wasser zu schwimmen, sondern auch, wie man in Gefahrensituationen richtig reagiert. Nur so hältst du das Risiko eines Unfalls möglichst gering.

Einen Tauchschein kannst du auch am Urlaubsort machen – in diesem Fall informiere dich aber über die Qualität der Tauchschulen vor Ort. Die größten Anbieter sind VDST, NAUI, CMAS, PADI und SSI. Diese Organisationen stellen jeweils eigene Tauchscheine aus, erkennen aber auch die der anderen an.

Eine qualitativ hochwertige Tauchausrüstung muss man nicht unbedingt selbst kaufen, denn sie wird in der Regel von der Tauchschule zur Verfügung gestellt. Der Kauf einer eigenen Tauchmaske schadet allerdings nicht. 

Reiseziele für den Tauchurlaub

Für Tauchanfänger eignen sich eher flache, angenehm temperierte Gewässer, wie zum Beispiel das berühmte Great Barrier Reef vor der Küste Australiens. Auch das Rote Meer oder die Malediven versprechen ein unvergessliches Taucherlebnis.

Wer eine weite Anreise für den ersten Tauchgang vermeiden möchte, der findet beispielsweise auch in Österreich, in Kroatien, auf den Balearen oder den griechischen Inseln gute Bedingungen. Hier empfehlen sich aber eher die Sommermonate, selbst in Griechenland kann es im Winter recht kühl werden.