Auch wenn Nachwuchs da ist, ist die Reiselust der Eltern meist ungebrochen. Was ist beim Urlaub mit Baby oder Kleinkind zu beachten? Welche Reiseziele sind ungeeignet? Wir geben Antworten auf die 5 wichtigsten Fragen für die erste Reise mit Baby oder Kleinkind.
Nach den ersten Monaten, sobald sich das Familienleben mit einem Baby eingespielt hat und alle gesund sind, spricht nichts gegen eine Reise. Babys sind recht einfache Reisebegleiter und benötigen neben Mamas oder Papas Nähe nicht viel. Mit Kinderwagen oder im Tragetuch machen sie bei fast allen Urlaubswünschen zufrieden mit. Jedoch: Fangen die Kleinen an zu krabbeln, wird auch das Reisen turbulenter.
Egal, wohin die Reise führt: Wichtig ist, dass man sich nicht zu viel vornimmt und einfach viel langsamer reist, als man es früher gewohnt war. Kleinkinder freuen sich über jede kleine Spiel- und Badezeit zwischendurch. Wer sich darauf einlässt, kann die Welt wieder aus Kinderaugen entdecken. Die Reisezeit wird viel intensiver!
Für die ersten Reisen eignen sich kurze Strecken und Ziele mit ähnlichem Klima wie zuhause. Europäische Länder sind in den ersten Lebensjahren daher besonders unkompliziert.
Als Orientierung gilt: Je jünger das Kind, desto wichtiger sind hohe Hygienestandards und eine gute medizinische Infrastruktur. Auch das Klima spielt eine große Rolle – vor allem Babys reagieren empfindlich auf Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit. Das RKI weist darauf hin, dass Kinder unter einem Jahr schneller dehydrieren; sehr warme Reiseziele sollten daher mit Bedacht gewählt werden. Wer tropisches Flair sucht, aber langes Fliegen vermeiden möchte, findet auf den Kanarischen Inseln eine gute Alternative.
Fernreisen mit Baby
Fernreisen sind anspruchsvoller und sollten gut geplant sein. Sie lohnen sich vor allem bei längeren Aufenthalten, damit Babys und Kleinkinder genügend Zeit haben, sich einzugewöhnen. Bei Babys ist Jetlag meist weniger ausgeprägt, da ihre Schlafphasen flexibler sind. Familienfreundlich und medizinisch gut versorgt sind u. a. Australien, Neuseeland, Kanada, Florida, Japan, Südkorea, Taiwan, West-Malaysia, Brunei und Thailand sowie Städte wie Hongkong, Macau und Singapur.
Tropenkrankheiten führen bei Babys und Kleinkindern häufiger zu Komplikationen, weshalb Reisen in Länder mit hohem Risiko für Malaria oder andere (sub-)tropische Erkrankungen für Kinder unter fünf Jahren möglichst vermieden werden sollten. Laut WHO gelten besonders Subsahara-Afrika und Teile Südostasiens als Hochrisikogebiete. Für viele Erkrankungen gibt es für die Kleinsten keinen ausreichenden Schutz: Eine Malaria-Prophylaxe ist erst ab etwa fünf Jahren zugelassen, eine Impfung gegen Dengue existiert für Babys und Kleinkinder nicht, und die Gelbfieberimpfung darf erst ab neun Monaten verabreicht werden. Auch wenn Zika für Kinder kein so hohes Risiko darstellt wie für Schwangere, bleibt konsequenter Mückenschutz zwingend notwendig. Ist eine Reise in entsprechende Regionen dennoch unumgänglich, sollte unbedingt eine Beratung bei einer reisemedizinischen Fachstelle erfolgen.
Ungeeignet mit Baby oder Kleinkind sind auch Abenteuer- oder Trekkingreisen unter einfachen (hygienischen) Bedingungen. Kleine Kinder sind sehr infektanfällig und besitzen noch nicht die notwendige Ausdauer.
Bei Babys ist ein ausreichender Schutz aus reisemedizinischer Sicht nicht möglich. Viele Kinderimpfungen sind noch nicht abgeschlossen und auch Reiseimpfungen dürfen in den ersten beiden Lebensjahren nicht verabreicht werden.
- Malaria: Impfung ab 5 Monate zugelassen
- Gelbfieber: Impfung ab 9 Monate zugelassen
- Dengue: keine zugelassene Impfung für Babys und Kleinkinder
Familien mit Kleinkindern sollten daher weniger exotische Reiseziele mit geringen reisemedizinischen Risiken wählen.