Wandern und Bergsteigen mit Kindern macht viel Spaß. Vorausgesetzt, man überfordert die Kleinen nicht und geht auf ihre Bedürfnisse ein. So sorgst du für gute Laune und weckst in Kindern die Wanderlust!
Wer für ordentliche Ausrüstung sorgt, hat schon die halbe Miete. Das brauchen die Kleinen:
- Wanderstiefel, die wasserfest und atmungsaktiv sind und eine rutschfeste Vibram-Sohle haben. Gut sitzende Socken, um Blasen zu vermeiden. Es gibt auch spezielle Wandersocken, die an Zehen und Ferse verstärkt sind.
- Funktionswäsche und –kleidung, die vor Wind und Regen schützt (auf die Tour unbedingt Ersatzwäsche mitnehmen).
- Sonnenbrille und Sonnenhut
- Ein kleiner Rucksack, in dem die Kinder selbst ihren Proviant und ihr Kuscheltier tragen können. Das macht den meisten Kindern Spaß und sie sind stolz darauf. Der Rucksack darf allerdings nicht zu schwer sein (10% des Körpergewichts sollten nicht überschritten werden)
Denke an den Sonnenschutz mit einem entsprechend hohen Lichtschutzfaktor. Die Sonneneinstrahlung in den Bergen, vor allem bei Nebel und Schleierbewölkung, sollte nicht unterschätzt werden.
Mit ins Wandergepäck der Eltern sollten auch eine gute Wanderkarte, ein Handy (für Notfälle), ein kleines Erst-Hilfe-Set, um Blasen und Schürfwunden behandeln zu können, Müsliriegel/Obst und ausreichend Getränke.
Kinder finden es viel spannender, auf kleinen Wegen und Steigen oder an einem Bach entlang zu laufen, als auf eintönigen Forstwegen. Außerdem steht für sie das Erreichen eines Gipfels keineswegs im Vordergrund. Viel aufregender ist eine Alm oder Hütte als Ziel.
Die Tour sollte nicht zu lang sein, keine langen gefährlichen Passagen enthalten und Möglichkeiten zur Einkehr mit Erholungs- und Spielpausen bieten. Wie lange Kinder laufen können, hängt natürlich von deren Ausdauer und Kondition ab, aber so ungefähr kann man sagen:
- Kindergartenalter (4-6 Jahre): eine Gehzeit bis zu vier Stunden
- Grundschulalter (6-10 Jahre): eine Gehzeit bis zu fünf Stunden
- Schulkindalter (10-14 Jahre): Gehzeiten von sechs bis sieben Stunden
Um kleinere Kinder auf das Abenteuer Berge vorzubereiten, kann man mit ihnen zum Beispiel das Wimmelbuch „Hier in den Bergen“ ansehen oder die Geschichte „Dr. Brumm geht Wandern“ lesen. Das weckt die Vorfreude.
Sobald ein Kind stabil sitzen kann, kann man es in der Kraxe (Rückentrage) mit in die Berge nehmen. Ganz wichtig dabei ist natürlich, dass der Träger das Gelände sicher beherrscht. Stöcke zum Abstützen sind dabei von Vorteil.
Da die Kleinen sich in der Kraxe nicht frei bewegen können, solltest du stündliche Pausen einplanen und insgesamt nicht länger als drei bis vier Stunden unterwegs sein. Ein guter Schutz vor Kälte, Wind und Sonne versteht sich von selbst. Da die Zwerge in der Kraxe kaum mobil sind, muss du außerdem darauf achten, dass sie nicht auskühlen oder – bei warmen Temperaturen – überhitzen.
Wandern mit anderen Kindern macht meistens mehr Spaß als alleine. Also am besten die Tour mit Freunden planen, dann motivieren die Kinder sich gegenseitig. Außerdem gibt es auf einer Wanderung viel zu entdecken: Käfer, Ameisen, Blumen, Pilze …
Wenn man zusammen mit den Kindern auf Entdeckungsreise geht, klappt es mit dem Laufen ganz spielerisch. Dabei können auch kleine Souvenirs gesammelt werden, wie besondere Steine, Tannenzapfen oder Kastanien. Zuhause kann man damit dann etwas Schönes basteln.
Der Deutsche Alpenverein bietet viele Tipps und es gibt natürlich auch viele Bücher zu dem Thema „Wandern mit Kindern“.
Tipp: Auf unserer Checkliste findest du die wichtigsten Punkte zur Planung, Ausrüstung und Sicherheit des Ausflugs.