Arbeitsalltag mit Urlaubsfeeling? Schließt sich dank flexibler Arbeitsmodelle heutzutage nicht mehr aus. Doch aufgepasst: Ein gültiger Reiseschutz ist auch beim Arbeiten im Urlaub unerlässlich. Welche Reiseversicherungen bei Workation geeignet sind und was du bei der Planung außerdem beachten musst.

Vorbereitung auf das Arbeiten im Urlaubsland

Als Reiseziel für Workation ist das EU-Ausland am beliebtesten, da durch die Flexibilität nur wenig Vorbereitung nötig ist. Außerhalb der EU musst du genau auf länderspezifische Regelungen achten und dich bei längerem Aufenthalt (meist über 3 Monaten) auch rechtzeitig um die Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen kümmern.

Sind die formalen Regularien geklärt, kommt es auf die Ausgestaltung deines Urlaubs-Homeoffice an. Denn Workation ist eben nicht nur Urlaub, sondern erfordert vor allem bewussten Fokus und – je nach Jobprofil – tatsächlich mehr Disziplin:

  • Bin ich der Typ dafür?
  • Wie teile ich meine Zeit auf?
  • Reise ich allein oder mit Familie?
  • Was lenkt mich schnell ab?

Klingt banal, ist allerdings erfolgsentscheidend: Setze dir klare Ziele für die Workation-Zeit, was du beruflich und privat erreichen möchtest und welche Deadlines oder Zusagen du einhalten musst. Nicht jeder kann sich bei der Vermischung von Arbeit und Urlaubszeit ausreichend erholen und ist am Ende überrascht und gar enttäuscht, wenn der positive Ausgleich auf sich warten lässt.

Versicherungen für Workation

Je länger du im Ausland verweilst, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass du eine medizinische Betreuung vor Ort benötigst oder dich andere Alltagsrisiken am Urlaubsort einholen.

Daher solltest du das Kleingedruckte in deinen Versicherungen prüfen, ob diese auch für deine Workation-Zeit gültig sind:

  • Reisekrankenversicherung bei Krankheit oder Unfall auf Reisen: Da du bei Workation an einen Ort deiner Wahl reist und während des Urlaubs auch arbeitest, musst du dich i. d. R. auch selbst um deine Auslandskrankenversicherung kümmern. Diese lohnt sich fast immer, denn selbst innerhalb der EU bist du mit deiner Krankenkassen-Karte nicht ausreichend abgesichert.
  • Haftpflichtversicherung: Deckt deine private Haftpflichtversicherung private und berufliche Aufenthalte im Ausland ab?
  • Gesetzliche Unfallversicherung: Bei Arbeitnehmern gilt diese auch für Workation im EU-Ausland – d. h. du bist im Urlaubs-Homeoffice sozialversichert sowie mit einer entsprechenden Arbeitgeber-Bestätigung bei evtl. Unfällen abgesichert. 
  • Vorausgesetzt: Das mobile Arbeiten aus der Ferne ist vom Arbeitgeber generell freigegeben oder es bestehen Zusatzvereinbarung in deinem Arbeitsvertrag.

Wünscht du mehr Absicherung, solltest du dich privat zusätzlich absichern oder bestehende Verträge auf Gültigkeit prüfen.

Reiseversicherungen für Workation

Die beliebtesten Länder für Workation

Berge oder Meer, Norden oder Süden, Steppe oder Dschungel? Verschiedene Studien erfassen regelmäßig die besten Workation-Ziele. Darunter sind vor allem die griechischen Inseln, die Kanaren, Portugal, Ägypten, Südafrika, Marokko, Sansibar, Madeira und Bali.

Die Inseln Madeira und Bali zeichnen sich durch ihr umfangreiches Angebot an Coworking-Spaces aus – mit exotischem Flair, traumhaftem Ausblick und sogar einem Pool im Office. So geht Work & Life-Balance!

Sonnenuntergang im Fischerdorf Camara de Lobos: Nicht nur die Blumenpracht lockt viele Urlauber nach Madeira – die Insel heißt digitale Nomaden, Freiberufler aber auch Workation-Arbeitnehmer generell herzlich willkommen.

Was die Workation-Hotspots anbelangt sind die Städte Lissabon, Madrid, London sowie Bangkok, Tokio und New York in den Rankings ganz vorn mit dabei.

Aber auch kleinere Städte – wie etwa die britische Hafenstadt Bristol oder Lyon in Frankreich – machen den großen Hotspots in Sachen Coworking-Space Konkurrenz.

Rechtliche, steuerliche und versicherungstechnische Situation bei Workation

Als Faustregel gilt: die Reisedauer  bei Workation beachten.

Dauert das Homeoffice aus dem EU-Ausland länger als drei Monate, werden Sozialversicherungsabgaben im Tätigkeitsland fällig, ab 183 Tagen sind Steuern im jeweiligen Urlaubsland zu entrichten. Lediglich bei einem vorübergehenden Workation-Aufenthalt im Ausland gilt weiterhin das deutsche Arbeitsrecht.

Arbeits-und Urlaubsmodelle – Begriffe und Unterschiede

Workation wird nur allzu oft mit anderen Arbeitsformen durcheinander gemischt – das sind die Unterschiede:

  • Workation (work & vacation): Das geplante Homeoffice im Reiseland – nach digitalen Nomaden und Freelancern bieten inzwischen auch Firmen ihren Teams die Möglichkeit. Kein Wunder – das Arbeitsmodell ist nach wie vor beliebt:
    Laut einer repräsentativen Umfrage des Versicherungsmanagers Clark mit YouGov aus Mai 2022 würde jeder achte Deutsche gerne mal Workation ausprobieren, in der Altersgruppe der 18-24-jährigen sogar knapp 25 Prozent.
  • Work & Travel: In Abgrenzung zu Workation wechselt man bei Work & Travel-Programmen häufiger den Reiseort, das Abenteuer die Welt zu entdecken steht hierbei im Vordergrund – oder Reisende arbeiten nur teilweise um z. B. das Reisebudget auszubessern. Oftmals gibt es für beliebte Länder wie Neuseeland, Kanada oder Australien Altersbeschränkungen innerhalb der Visa-Genehmigungen.
  • Wwoofing: Wwoofing steht für „World-Wide Opportunities on Organic Farms“ und ist eine besondere Form des Freiwilligendienstes. Für kostenlose Unterkunft und Essen arbeitet man dabei bei registrierten Farmen mit – mehr über Wwoofing erfahren
  • Sabbatical: Sabbatical hat mit Workation wenig gemeinsam. Denn es bedeutet, gar nicht zu arbeiten, während bei einer Workation üblicherweise normal gearbeitet wird. Sabbatical ist ein vom Arbeitgeber gewährter, längerer Sonderurlaub – also eine unbezahlte Auszeit.
  • Entsendung (Expatriate): Möchte dich dein Arbeitgeber für ein berufliches Projekt für eine gewisse Zeit ins Ausland schicken? Dann handelt es sich um eine klassische Entsendung als Expatriate. Hier kümmert sich das Unternehmen um die Absicherung und Vorbereitung. Dennoch sollte die Entsendung gut geplant sein, vor allem wenn die Familie mitkommt – Tipps für die Expat-Vorbereitung