Andere Länder, andere Sitten – und vor allem auch andere kulinarische Spezialitäten. In der Urlaubszeit spielt das Essen eine wichtige Rolle und nur allzu gern begeben wir uns hier auf Erkundungstour. Doch Vorsicht! Einige der ländertypischen Delikatessen sind bei falschem Verzehr sogar gesundheitsschädigend oder tödlich. 7 Leckerbissen (oder gefährliche Lebensmittel) aus aller Welt, die nur mit größter Vorsicht zu verspeisen oder kaum genießbar sind:

1. Fugu – tödlicher Kugelfisch

Eines der Paradebeispiele für den gefährlichen Gaumenschmaus ist Fugu, eine japanische Spezialität aus dem Muskelfleisch des Kugelfisches. Erst nach zweijähriger Ausbildung sind Köche befähigt dem Meerestierchen die hochgiftigen Rogen und Organe, wie Darm und Leber und zum Teil auch die Haut zu entfernen. Dennoch sterben jährlich fünf Menschen an kontaminiertem Kugelfischfleisch. In Japan heißt es also nicht zu Unrecht „no risk, no fugu“.

Der Klassiker unter den gefährlichen Urlaubsspeisen: der Kugelfisch

2. Casu Marzu für ganz Mutige

Ein Geschmackserlebnis der etwas anderen Art ist auch auf der italienischen Insel Sardinien zu finden. Der traditionelle Käse Casu Marzu, was zu Deutsch verdorbener Käse bedeutet, wird während der Reifung mit lebendigen Maden versetzt. Diese arbeiten sich im Käselaib vor und verpassen ihm durch Verdauung eine cremige Konsistenz mit kräftigem Aroma.

Wer diese „Delikatesse“ probiert, braucht neben einer gehörigen Portion Überwindung auch eine gute Verdauung, denn die verspeisten Maden können Magen und Darm angreifen.

Käse Casu Marzu: der berühmte Madenkäse aus SardinienCasu Marzu

3. Nervenkitzel Sannakji

So lebendig wie die Würmer im sardischen Käse sind, sehen auch die Baby-Tintenfische der koreanischen Mahlzeit Sannakji aus. Obwohl sie zerteilt serviert werden, bleiben ihre Nerven aktiv und sorgen für windende Tentakel und saugenden Noppen. Sie schlängeln sich nicht nur um die Essstäbchen, mit denen sie traditionell gegessen werden. Feinschmecker laufen auch Gefahr daran zu ersticken!

Das Gericht Sannakji – zappelnder Oktopus – gilt in der koreanischen Küche als Delikatesse.

4. Rohe Cashewkerne – Finger weg

Doch auch scheinbar harmlose Lebensmittel können es in sich haben. So sind etwa rohe Cashewkerne giftig und führen bei Verzehr unter anderem zu Magen-Darm- oder Nierenentzündungen. Selbst ein Kontakt mit der Haut kann zu Rötungen, Schwellungen oder Ausschlag führen. Erst durch Dämpfen verlieren Cashewnüsse die schädliche Chemikalie Urushiol und werden so genießbar gemacht.

In der nierenförmigen Cashewnuss befindet sich der Cashewkern.

5. Holunder nur gekocht

Während die hierzulande weitverbreiteten Holunderbeeren als Marmelade oder Gelee vorzüglich schmecken, können die Früchte ungekocht abführend wirken und Übelkeit hervorrufen. Auch Bohnen und Rhabarber enthalten roh gefährliche Giftstoffe und Säuren, die im Extremfall sogar zum Tod führen können. Daher immer vor dem Essen kochen!

Schwarze Holunderbeeren sind gesund, aber roh nicht verzehrbar.

6. Muskatnuss in kleiner Dosis

Auch die scheinbar harmlose Muskatnuss hat es als gefährliches Lebensmittel in sich. Allerdings nur, wenn du diese auf einmal verdrückt. Durch die enthaltenen Gifte kann es zu Halluzinationen kommen oder bei einer höheren Dosis sogar tödlich enden. Also lieber vor Kindern und Tieren fernhalten!

Bei uns heutzutage hauptsächlich als Gewürz eingesetzt, verleiht eine Prise Muskatnuss dem Essen ein intensiveres Aroma. In Asien gilt die Muskatnuss immer noch als eine wichtige Heilpflanze für starke Nerven und gesunde Verdauung. Früher soll die Muskatnuss angeblich so kostbar gewesen sein, dass sogar auch Kriege darum geführt wurden.

Zu viel von der Muskatnuss wirkt wie eine Droge.

7. Haustiere als Snack

Katzen oder Hunde sind hierzulande Lebensbegleiter und gehören zur Familie. Doch in anderen Kulturkreisen stehen diese schon mal auf der Speisekarte vieler Garküchen. In Thailand etwa ein gesellschaftliches Tabu, aber für viele Thailänder ist Hundefleisch eine Delikatesse. Schließlich dient es als Energiespender und Aphrodisiakum.

Auch halten einzelne Regionen in China ihre Katzen nicht ausschließlich zum Kuscheln und Schmusen. Als Spezialität gilt ihr zartes Fleisch besonders in der südlichen Provinz Guangdong. Dort behaupten die Einwohner sogar selbst, alle Tiere zu essen, „die mit dem Rücken zur Sonne gehen“. In den Anden und besonders in Peru ist der Verzehr von z. B. Meerschweinchen fest in der traditionellen Küche verankert.

Gebratenes Meerschweinchen ist in Deutschland unvorstellbar, doch in Peru völlig normal.

Die wichtigste Regel: rohes Essen auf Reisen meiden!

Alles was roh ist, ist ein wahres Paradies für Bakterien, denn hier können sie sich am besten vermehren. Studien zufolge zählt Durchfall neben Malaria zu den häufigsten Reisekrankheiten. Während die Beschwerden bei gesunden Menschen meist „nur“ lästig sind und nach einigen Tagen wieder abklingen, kann die Erkrankung für Kinder, Säuglinge oder Vorerkrankte schnell gefährlich werden. Auch Lebensmittelvergiftungen wie Salmonelleninfektionen kommen im Urlaub häufig vor.

Deshalb gilt für die Urlaubszeit: Fleisch, Fisch und Eier immer frisch gekocht oder gebraten essen – egal, wie kreativ und ungewöhnlich diese in der Landesküche gezaubert werden.