Tiefe Schluchten und tosende Wassermassen – in einer Klamm bekommt man die volle Wucht der Natur zu spüren. Wer das in einer Klamm in Deutschland hautnah erleben möchte, sollte unbedingt eine dieser 7 schönen Klammen besuchen. Manche davon sind sogar ganzjährig geöffnet.
Die erste Klamm in Deutschland befindet sich nicht weit von der Zugspitze: die wilde Höllentalklamm. Durch sie tost mit beachtlichem Geräuschpegel der Hammersbach. Du erreichst die Klamm über mehrere Wege ab Grainau.
Auf der Höhe von 1045 Metern beginnt die Klamm ab der Höllentalhütte, in der du dich noch einmal stärken kannst und die gleichzeitig Eingang zur Klamm dient. Nun begegnen dir auf einem Kilometer Länge zahlreiche Wasserfälle, dicke Felsbrocken und viele in Felsen eingehauene Tunnelwege.
Die Breitachklamm in Oberstdorf wartet direkt mit einem Superlativ auf: Sie ist die tiefste Schlucht in Mitteleuropa. Sehr gut ausgebaut und gut mit Kindern zu erkunden, findet man hier zahlreiche Brücken über die rauschende Breitach.
Sehr beeindruckend ist eine im Felsen angebrachte Metersäule, die die ehemaligen Wasserstände anzeigt. Diese sind teils viel höher, als der Wanderer selbst und man bekommt eine Vorstellung davon, wie schnell sich die Klamm bei sehr starkem Regen mit Wasser füllen kann. Wer die herrliche Klamm durchquert hat, kann durch den Wald zurück über eine schöne Alm und einem kulinarischen Zwischenstopp bei „Alpe Dornach“ ins Tal zurück wandern.
Ein tolles Wasserschauspiel findest du auch in der Partnachklamm nahe der Zugspitze in Bayern. Die tosende Partnach ist zwar lange kein Geheimtipp mehr, denn sie zählt ganz sicher zu den schönsten Orten in Deutschland.
Mit knapp 700 Metern und dem leicht ansteigendem Weg ist die Klamm ideal für einen kurzen Ausflug mit Kindern. Wer am Ende der Schlucht weiter bis zur 70 Meter hohen Eisenbrücke läuft, wird mit einer beeindruckendem Blick auf die Partnachklamm belohnt. Der Weg dorthin ist gut ausgeschildert.
Ein wahrlich magischer Ort – so bezeichnen Naturliebhaber und Geologen die wildromantische Drachenschlucht im Thüringer Wald bei Eisenach. Sie beginnt am Ortsausgang Eisenach am Parkplatz „Mariental“ und führt Besucher schon bald auf einem vergitterten Pfad direkt über dem rauschenden Wasser durch die 200 Meter lange Klamm. Links und rechts des Weges erheben sich gewaltige, mit Moos und Farnen bewachsene Felsen, die bis zu 10 Meter in die Höhe ragen und an der engsten Stelle gerade einmal 70 cm auseinander stehen.
Wanderer mit Platzangst wählen lieber eine andere der insgesamt vier Rundwanderungen im gut ausgeschilderten Mariental. Doch keine Scheu vor dem Namen allein, der nur auf eine alte Sage zurückführt. In den engen Pfaden soll vor unzähligen Jahrhunderten ein riesiger Lindwurm, ein drachenartiges Fabeltier, gehaust haben.
Die traumhafte Gegend in Berchtesgaden hält für Besucher nicht nur den wohl bekannten Königssee bereit. Wer Wasser von seiner rauen Seite erleben möchte, kann auf ganzen drei Kilometern durch die schöne Almbachklamm wandern. Sie ist damit eine der längsten Klammen in Deutschland.
Die Tour beginnt direkt mit einem echten Highlight: die Kugelmühle in Marktschellenberg, in der seit dem Jahr 1683 Kugeln aus Marmor mit der Kraft des Wassers geschliffen werden. In der Klamm erlebst du dann reißendes Wasser, Gumpen und Wasserfälle. Am Ende der Schlucht erwartet dich mit der Wallfahrtskirche Ettenberg auf einer breiten Wiese und den Blick auf die Berchtesgadener Berge ein echtes Schmankerl.
Haust tatsächlich ein Geist in der Leutaschklamm, der mit seinen Kobolden den nördlichen Ausgang der Klamm bewacht? Das jedenfalls erzählten sich damals die Einwohner der Karwendelgegend. Und so findet man noch heute bei einer Wanderung durch die Leutaschklamm (auch Geisterklamm genannt) viele der sagenhaften Geschichten. Eine spannende Tour für Kinder – gerade auch, weil die Wege sehr gut gesichert sind.
Es gibt mehrere Touren durch die Klamm: Der „Klammgeistweg“ beginnend ab dem Parkplatz Leutasch, führt tief in die Klamm und gilt als vielfältigster Weg. Nach ca. 500 Metern durch den Wald beginnt der schwindelerregend hohe Steig über die tosende Leutasch. Vorbei an der Geistergrotte und Höllbrücke gelangst du nun zur Panoramabrücke, die ihrem Namen alle Ehre macht. Nun kannst du wieder gemütlich durch den Grenzwald Richtung Parkplatz wandern.
Was sich im Hunsrücker Gebirge vor Hunderten von Jahren seinen Weg gebahnt hat, zeigt sich heute als eindrucksvolles Naturschauspiel – die märchenhafte Ehrbachklamm bei Oppenhausen in Rheinland-Pfalz. Ihre Traumschleife, eine Rundwanderung des Fernwanderweges Saar-Hunsrück-Steig und vom Deutschen Wanderinstitut zertifiziert, verläuft knapp neun Kilometer lang über hölzerne Brücken, steile Hänge und verwachsene Felswege.
Ein wenig Kondition und Trittsicherheit sind hier gefordert. Genauso gönnt sie Besuchern auf zahlreichen Ruhebänken aber auch die Gelegenheit, die atemberaubende Kulisse des Ehrbachs und das Plätschern der Wasserspiele zu genießen. Verschiedene Einkehrmöglichkeiten für eine kleine Stärkung machen den Tag perfekt.