Deutschland hat 16 Nationalparks, die eine beeindruckende Vielfalt an Landschaften bieten – von alpinen Gebirgen bis zu den maritimen Wattenmeerregionen. Jeder Park ist ein einzigartiges Naturparadies, das seltene Tier- und Pflanzenarten schützt und unser Umwelt-Erbe bewahrt. Ob als Wanderparadies in den Bergen oder als Rückzugsort an den Küsten – die Nationalparks laden dich zu spannenden Entdeckungstouren ein. Entdecke den Zauber unberührter Natur und die Vielfalt Deutschlands!
Wo die 16 Nationalparks in Deutschland zu finden sind
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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210 | 1978 |
Der Nationalpark Berchtesgaden liegt im Südosten Bayerns an der Grenze zu Österreich und ist der einzige alpine Nationalpark Deutschlands. Auf 210 km² schützt er eine eindrucksvolle Bergwelt mit wilden Schluchten, Almen und klaren Seen wie dem berühmten Königssee.
Seltene Tiere wie Steinadler, Murmeltier und Steinbock sowie Pflanzen wie das Edelweiß finden hier einen geschützten Lebensraum. Ein 400 Kilometer langes Wegenetz lädt zum Wandern ein, während Rad- und Wintersportfans auf ausgewiesenen Routen die Natur aktiv erleben können. Familien genießen Ausflüge mit dem E-Boot, Gondelfahrten auf den Jenner oder den traditionellen Almabtrieb im Herbst.
Luchse beobachten im Nationalpark – das Tier-Freigelände am Falkenstein
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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242 | 1970 |
Der Nationalpark Bayerischer Wald wurde 1970 gegründet und ist der älteste Nationalpark Deutschlands. Zusammen mit dem Böhmerwald in Tschechien bildet er das größte zusammenhängende Waldgebiet Mitteleuropas – ein Rückzugsort für Luchse, Wölfe, Biber und viele weitere Wildtiere. Die vom Borkenkäfer veränderten Waldlandschaften stehen symbolisch für das Motto „Natur Natur sein lassen“. Ob Wandern, Radfahren, Schneeschuhtouren oder Familienausflüge zum Baumwipfelpfad, Tierfreigelände oder Waldspielplatz – der Park ist ganzjährig ein spannendes Ziel.
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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101 | 2014 |
Der Nationalpark Schwarzwald liegt zwischen Baden-Baden und Freudenstadt und umfasst 101 km² wildromantische Bergmischwälder, die seit 2014 geschützt werden. Markante Gebirgszüge wie die Hornisgrinde, der Hohe Ochsenkopf sowie Gipfel wie Dreifürstenstein, Vogelskopf, Schliffkopf und Seekopf laden zu Wander- und Klettertouren ein.
In diesem vielfältigen Lebensraum finden seltene Tierarten – etwa Dreizehenspecht, Wanderfalke, Sperlingskauz, Wendehals, Kreuzotter und Auerhahn – ebenso wie besondere Insekten, Amphibien und Libellen ein Zuhause.
Familien können sich an vier Erlebnispfaden erfreuen, während im Winter Schneeschuhwanderungen, Langlauf und Skipisten am Ruhestein oder Vogelskopf für Abwechslung sorgen; als besonderes Highlight gilt die interaktive Ausstellung mit Waldblick-Skywalk im Nationalparkzentrum Ruhestein.
Die 100 Meter hohe Hängeseilbrücke Geierlay im Nationalpark Hunsrück-Hochwald.
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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106 | 2015 |
Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald, gelegen im Hunsrück und Saarländischen Hochwald, besticht durch weitläufige Buchenwälder und markante Hangmoore – ein einzigartiges Landschaftsmerkmal. Er wurde von den Vereinten Nationen für seine Barrierefreiheit ausgezeichnet und bietet Lebensraum für Wildkatzen, Schwarzstörche, Schwarzspechte sowie seltene Schmetterlinge und wilde Narzissen.
Familien können den keltischen Ringwall bei Otzenhausen oder den Naturerlebnisweg "Zauberwald" erkunden. Wanderer, Mountainbiker und Wintersportler finden zahlreiche Aktivitäten, wie etwa eine Etappe des Saar-Hunsrück-Steigs oder Touren im Bikepark Nahbollenbach. 2025 feiert der Park zudem sein 10-jähriges Bestehen mit Feierlichkeiten am Nationalpark-Tor Erbeskopf und im Keltenpark.
Der 28 Kilometer lange Edersee im Nationalpark Kellerwald-Edersee
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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76 | 2004 |
Der Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen besticht durch seine jahrhundertealten Buchenwälder – Teil des UNESCO-Welterbes – und den 28 km langen Edersee, einen der größten Stauseen Europas. Das nahezu unberührte Ökosystem beheimatet zahlreiche seltene Arten, darunter 1.500 Käfer-, 1.300 Schmetterlings- und 380 Wurmarten sowie 18 Fledermausarten in alten Bergwerksstollen. Wanderer genießen den 68 km langen Urwaldsteig, während Familien am TreeTopWalk und Radfahrer auf den Edersee-Radwegen auf ihre Kosten kommen. Der Park bietet zudem vielfältige Freizeitmöglichkeiten wie Wassersport, Angeln und Reiten.
Hoch hinaus: Der 546 Meter lange Baumkronenpfad bietet beeindruckende Ausblicke über den Nationalpark Hainich
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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75 | 1997 |
Der Nationalpark Hainich in Thüringen ist Deutschlands größter Laubwald und Teil des UNESCO-Weltnaturerbes „Alte Buchenwälder Europas“. Wo einst ein militärisches Sperrgebiet war, wachsen heute über 50 Baumarten in einem wilden Urwald, der bis zu 10.000 Tierarten beherbergen soll – darunter Wildkatze, Schwarzspecht und Bechsteinfledermaus. Beliebt sind der barrierearme Baumkronenpfad mit Blick ins Blättermeer, das Wildkatzendorf Hütscheroda und der Wildkatzenkinderwald mit Spielstationen für Kinder. Wander-, Reit- und Radwege sowie familienfreundliche Erlebnispfade wie der Feensteig oder der Welterbepfad machen den Hainich zu einem idealen Ziel für Naturfans.
Größe (km²) | Gründungsjahr |
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94 | 1990 |
Der Nationalpark Sächsische Schweiz im Osten Sachsens ist Deutschlands einziger Felsennationalpark und Teil des Elbsandsteingebirges. Seine markanten Sandsteinformationen, tiefen Schluchten und dichten Wälder machen ihn zu einem Paradies für Wanderer, Kletterer und Naturliebhaber.
Zu den Highlights zählen der berühmte Malerweg, die imposante Basteibrücke mit Blick ins Elbtal sowie über 1.100 freistehende Kletterfelsen. In dem rund 93 km² großen Schutzgebiet leben seltene Tiere wie Uhu, Wanderfalke, Fischotter und Lachs. Auch kulturhistorisch hat die Region viel zu bieten – etwa auf dem Caspar-David-Friedrich-Weg, der an die romantische Malerei erinnert.
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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247 | 1990 |
Der Nationalpark Harz erstreckt sich über Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und zählt zu den größten Waldnationalparks Deutschlands. Im Herzen liegt der sagenumwobene Brocken – mit 1.141 Metern der höchste Gipfel Norddeutschlands. Besucher können ihn zu Fuß oder ganz gemütlich mit der historischen Brockenbahn, einer dampfbetriebenen Schmalspurbahn, erklimmen. Die Brockenbahn fährt auf rund 19 Kilometern mitten durch den Nationalpark Harz und ist ein echtes Highlight: Mit nostalgischer Dampflok und gemütlichem Tempo geht es hinauf bis zum Brocken – durch dichte Wälder, vorbei an Mooren und mit tollen Ausblicken auf die wilde Mittelgebirgslandschaft.
Dichte Wälder, Moore und Felslandschaften bieten Lebensraum für seltene Tiere wie Luchs, Wildkatze und Schwarzstorch. Wanderwege wie der Goetheweg oder der Harzer-Hexen-Stieg machen den Nationalpark zu einem beliebten Ziel – auch im Winter, wenn Loipen und Schneeschuhrouten locken.
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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110 | 2004 |
Der Nationalpark Eifel, im Westen Nordrhein-Westfalens gelegen, schützt eine vielfältige Mittelgebirgslandschaft mit dichten Buchenwäldern, Wiesen und Bachtälern. Über 2000 bedrohte Tier- und Pflanzenarten, darunter Wildkatzen und Schwarzstörche, leben hier. Ein 240 Kilometer umfassendes Wegenetz, inklusive des 85 Kilometer langen "Wildnis-Trails", lädt zum Wandern und Radfahren ein.
Für Familien gibt es den 1,6 Kilometer langen, barrierefreien Naturerkundungspfad "Wilder Weg" und die interaktive Ausstellung "Wildnis(t)räume" im Besucherzentrum Vogelsang. Eine Schifffahrt auf dem Rursee ist ebenfalls beliebt.
Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, die Milchstraße zu beobachten, da der Park als Sternenpark anerkannt ist.
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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105 | 1995 |
Der Nationalpark Unteres Odertal, im Nordosten Brandenburgs an der Grenze zu Polen, ist der einzige Flussauen-Nationalpark Deutschlands. Mit seinen regelmäßig überfluteten Polderlandschaften bietet er Lebensraum für über 160 Vogelarten, darunter Störche, Singschwäne und Eisvögel, sowie Biber und Teichfledermäuse.
Ab Juli beginnt die Kanusaison, und geführte Exkursionen ermöglichen es, Kraniche und die einzigartige Natur der Polderlandschaft zu erleben. Auf rund 120 Kilometern Fahrrad- und Wanderwegen, wie dem Oder-Neiße-Fahrradweg und dem "Weg der Auenblicke", können Besucher die beeindruckende Flusslandschaft entdecken.
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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322 | 1990 |
Der Nationalpark Müritz in Mecklenburg-Vorpommern, der größte terrestrische Nationalpark Deutschlands, umfasst eine beeindruckende Landschaft aus ausgedehnten Wäldern, über 100 Seen und rund 400 Mooren. Besonders bekannt ist die Mecklenburgische Seenplatte, die zahlreiche Möglichkeiten für Kanu- und Radtouren bietet, bei denen man See- und Fischadler sowie Kraniche beobachten kann. Der Park ist gut mit einem Netz aus Wander- und Radwegen erschlossen, darunter Touren rund um den Feisnecksee bei Waren oder die Havel-Quellseen Mühlensee und Bornsee. Für Radfahrer bieten sich Touren entlang der Müritz und durch das Moorgebiet am Ostufer an.
Von Mai bis Oktober sorgt eine Nationalpark-Buslinie mit Fahrradbeförderung für einfache Erreichbarkeit. Ein Highlight für Familien ist eine Kanutour auf der Havel, die es ermöglicht, die idyllische Natur aus einer neuen Perspektive zu erleben.
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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30 | 1990 |
Der Nationalpark Jasmund ist der kleinste Nationalpark Deutschlands und liegt im Nordosten der Insel Rügen. Berühmt für die imposanten Rügener Kreidefelsen und den Aussichtspunkt Königsstuhl, bietet der Park einen einzigartigen Blick über die Küste und die alten Buchenwälder, die Teil des UNESCO-Weltnaturerbes sind. 2023 wurde der neue, 185 Meter lange Skywalk „Königsweg“ eröffnet, der eine spektakuläre Aussicht auf die Ostsee und die Kreidefelsen ermöglicht. Dieser modern gestaltete Aussichtspunkt, der auch für Menschen mit Gehbeeinträchtigungen zugänglich ist, ersetzt den alten Aussichtspunkt, der aufgrund von Erosion 2022 geschlossen wurde.
Der Nationalpark ist ein wahres Paradies für Naturfreunde und Tierbeobachter. Hier leben unter anderem Rothirsche, Damwild, Seeadler und viele andere Vogelarten. Im Frühling kann man Kraniche über der Ostsee fliegen sehen. Besucher können die Region auf gut ausgeschilderten Wander- und Radwegen erkunden, und für Familien bietet der Baumwipfelpfad „Adlerhorst“ sowie Naturerlebniswanderungen zu Themen wie Kreide und Fossilien spannende Ausflüge.
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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786 | 1990 |
Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft bietet eine abwechslungsreiche Küstenlandschaft zwischen Ostsee und Boddengewässern. Zu den Highlights zählen die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und die Insel Hiddensee. Etwa die Hälfte des Parks ist offenes Meer, der Rest ist von Windwatten, Nehrungen, Kliffs, Kiefernwäldern, Stränden und Dünen geprägt.
Im September machen bis zu 60.000 Graukraniche hier Halt. Der Park bietet Lebensraum für bedrohte Vogelarten, Kegelrobben, Fischotter und Mufflons auf Hiddensee.
Für Wassersportler ist der Park ein Paradies: Kanu-, Kajakfahrer, Segler und Surfer kommen auf ihre Kosten. Angeln ist an vielen Stränden erlaubt, jedoch sind Wasserski und Parasailing verboten.
Nationalparks Wattenmeer – Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein
Die drei Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, Hamburgisches Wattenmeer und Niedersächsisches Wattenmeer bilden gemeinsam das deutsche Wattenmeer entlang der Nordseeküste. Auch Teile beliebter Urlaubsinseln wie Borkum, Wangerooge und Norderney sind in das Schutzgebiet integriert.
Laut der Nationalparkverwaltung handelt es sich um das vogelreichste Gebiet Europas. Hier brüten unter anderem Eiderenten, Austernfischer, Brandgänse, Kiebitze und Seeschwalben.
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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3.450 | 1986 |
Seit 1986 ist das Wattenmeer vor der niedersächsischen Nordseeküste als Nationalpark geschützt. Mit einer Fläche von etwa 3.450 km² ist der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer der zweitgrößte seiner Art in Deutschland. Zudem ist er als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt und gehört seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer.
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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138 | 1990 |
Der Hamburgische Wattenmeer-Nationalpark wurde 1990 gegründet und ist der kleinste der drei Wattenmeer-Nationalparks. Trotz seiner geringen Größe weist er mit über 90 % den höchsten Anteil an unberührter Wildnis auf. Seit 1992 ist er als UNESCO-Biosphärenreservat ausgewiesen und gehört seit 2011 zum UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer.
Fläche (km²) | Gründungsjahr |
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4.410 | 1985 |
Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer gehört zu den 16 Nationalparks in Deutschland und nimmt dabei eine besondere Stellung ein: Mit einer Fläche von rund 4.410 km² ist er nicht nur der größte Nationalpark Deutschlands, sondern auch der größte seiner Art zwischen dem Nordkap und Sizilien. Er schützt einen einzigartigen Lebensraum aus Wattflächen, Salzwiesen, Prielen und Inseln, der weltweit zu den bedeutendsten Ökosystemen gehört. Millionen Zugvögel nutzen das Gebiet jährlich als Rastplatz auf ihren langen Reisen. Der Park ist zudem Teil des trilateralen UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer und gilt als Vorbild für großflächigen Naturschutz in Europa.