Roadtrip mit einer Prise savoir-vivre? In Südfrankreich lässt sich mit dem Auto neben der französischen Lebenskunst auch die Freiheit der Straße genießen. Die wunderschöne Landschaft und kleine Orte, die man mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum erreicht, laden dich ein. Welche Etappen sich auf einem Südfrankreich-Roadtrip besonders lohnen und Tipps für die Reiseplanung – ein Überblick von Reisebloggerin Michaela:
Die perfekte Mischung aus Natur und Stadt, Kulinarik und Kultur machen einen Roadtrip durch Frankreich abwechslungsreich. Die schönsten 6 Etappen, die du unterwegs nicht verpassen solltest.
Von Deutschland aus bietet es sich an, zuerst in die Provence zu fahren. Im Juni und Juli blüht der lilafarbene Lavendel und verströmt einen traumhaften Geruch. Die Orte Sault und Aix-en-Provence sind besonders beliebte Lavendelziele. Auch das Kloster Abbaye de Senanque ist ein wunderschöner Ort, um den Lavendel in seiner ganzen Pracht zu erleben. Hier lohnt es sich, entweder früh morgens oder erst am späten Nachmittag zu kommen, da tagsüber viel los ist.
Von der Provence geht es weiter nach Marseille. Die Küstenstadt ist mehrere Tage Aufenthalt wert. Die verschiedenen Viertel und Sehenswürdigkeiten sind allesamt spannend. Auch ein Tagesausflug zu den Calanques bietet sich an. Besonders angesagt ist das Hafenviertel Le Panier, wo sich viele kleine Boutiquen und Cafés befinden. Nachts ist es dort im Vergleich zu anderen Vierteln relativ sicher.
Wichtig: Als allein reisende Frau sollte man trotzdem Acht geben!
Von Marseille aus geht es weiter nach Cassis. Eine zauberhafte kleine Hafenstadt, die du in einigen Stunden besichtigen kannst. Auch hier sind ein paar der schönsten Calanques zu Fuß zu erreichen oder du genießt nach einem Spaziergang durch die Stadt ein Mittagessen am Hafen.
Da Cassis eher klein ist, kannst du von dort aus direkt weiterfahren nach Hyères. Hier kannst du dich ganz der Natur und Tierbeobachtung widmen: vom Whale Watching bis zu alten Salinen, in denen Flamingos und viele andere Vögel zu beobachten sind über die wunderschöne Küstenlandschaft der Halbinsel Giens. Zwei Tage Aufenthalt solltest du mindestens einplanen, um die vielfältigen Angebote zu entdecken.
Die nächste Stadt auf der Route ist Grasse, bekannt durch das Buch „Das Parfum“. Auch heute noch dreht sich in der kleinen Stadt alles um Parfum. Es gibt Museen, Geschäfte und man kann sogar in einem Workshop sein eigenes Parfum zusammenstellen. Auch die Altstadt ist schön und bei einer Stadtführung lernt man die wichtigsten historischen Plätze und Gebäude kennen.
Nizza ist die letzte Station der Südfrankreich-Reise und nochmal ein besonderes Highlight. Strand, Restaurants und eine wunderschöne Altstadt stehen hier auf dem Programm. Von veganer Eiscreme und Raw Food Restaurants bis zu typischen Spezialitäten wie Socca, ein dünnes Fladenbrot aus Kichererbsenmehl, kannst du es dir hier kulinarisch gut gehen lassen. Verschiedene Aussichtspunkte bieten einen atemberaubenden Blick auf die Stadt. Abends kann man über die Strandpromenade spazieren oder eines der zahlreichen Restaurants besuchen.
Kommt darauf an, je nachdem aus welcher Region du anreist. Es gibt günstige Mietangebote vor Ort, achte jedoch darauf, dass Zweitfahrer und Vollkaskoversicherung enthalten sind. Oft rechnet sich ein Mietwagen allein deshalb, weil man damit einen Teil der teuren Mautgebühren in der Schweiz und in Frankreich umgehen kann.
Die PKW-Maut ist auf französischen Autobahnen Pflicht. Mit Hilfe eines Mautrechners berechnest du, wie teuer die Gebühren für deine geplante Strecke sind. In Frankreich wird pro Strecke abgerechnet. Es empfiehlt sich deshalb, längere Abschnitte wie die Anreise auf der Autobahn zurückzulegen, aber vor Ort die kostenlosen Landstraßen Südfrankreichs zu nutzen. Reist du über die Schweiz an, kommen noch die Kosten für die Jahresvignette in Höhe von derzeit 40 CHF dazu.
Lasse keine Wertgegenstände oder Gepäck im Auto, wenn du dieses nachts oder an einem abgelegenen Parkplatz abstellst. Ein geschlossener Kofferraum oder eine unauffällige Decke sorgen dafür, dass das Gepäck nicht gleich einsehbar ist. Autoradios können Diebe anlocken. Auch billige Modelle sind dabei leider keine Ausnahme.
Vor allem in Marseille und den angrenzenden Orten gibt es eine erhöhte Kriminalität. Die sicherste Lösung ist, ein videoüberwachtes Parkhaus oder bewachte Parkplätze zu nutzen. Eine Tageskarte kostet zwischen 18 und 22 Euro. Je näher am Zentrum desto teurer. Innerhalb der Stadt kannst du dich problemlos zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen. Auch Parkplätze bei den Calanques, Südfrankreichs traumhaften Küsten-Felslandschaften, sind bei Dieben beliebt.