Wusstest du, dass mitten in einem stillgelegten Industriekomplex im Ruhrpott die schönste Zeche der Welt steht? Oder, dass die ersten Musikinstrumente überhaupt ausgerechnet auf der Schwäbischen Alb gefunden wurden? Deutschland beheimatet weltweit mit Italien und China die meisten Weltkulturerbestätten der UNESCO – einige davon wie etwa der Kölner Dom, die Hamburger Speicherstadt oder das Wattenmeer sind weltbekannt, andere gelten nach wie vor als echte Geheimtipps. Wir haben 12 weniger bekannte UNESCO Welterbe-Ziele in Deutschland zusammengestellt:
Die Altstädte von Stralsund und Wismar in Mecklenburg-Vorpommern repräsentieren seit jeher auf beeindruckende Art und Weise den Reichtum, den regionalen Einfluss und die Macht der Hanse. Die Innenstädte zeigen dir zahlreiche herausragende Denkmäler der Backsteingotik als auch Bauwerke der Barockzeit. Beide Orte fungierten einst als wichtige Verwaltungs- und Verteidigungsposten des Schwedischen Königreiches. Gemeinsam stehen sie seit 2002 auf der Welterbeliste der UNESCO.
Einer der schönsten Landschaftsparks Europas mit einer Gesamtfläche von 830 Hektar – der Muskauer Park
Die Altstädte von Stralsund und Wismar in Mecklenburg-Vorpommern repräsentieren seit jeher auf beeindruckende Art und Weise den Reichtum, den regionalen Einfluss und die Macht der Hanse. Die Innenstädte zeigen dir zahlreiche herausragende Denkmäler der Backsteingotik als auch Bauwerke der Barockzeit. Beide Orte fungierten einst als wichtige Verwaltungs- und Verteidigungsposten des Schwedischen Königreiches. Gemeinsam stehen sie seit 2002 auf der Welterbeliste der UNESCO.
Historische Altstadt von Wismar
Die Fossillagerstätte Grube Messel bei Darmstadt in Hessen wurde 1995 als erste Weltnaturerbestätte Deutschlands in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Neugierig mehr über die frühe Evolution der Säugetiere zu erfahren? Insbesondere der Erhaltungszustand, die Menge und Vielfalt der über 40.000 dort gefundenen Fossilien sind hier einzigartig. So zeigt dir die Grube die Entwicklungsgeschichte der Erde vor rund 48 Millionen Jahren, als nach dem Aussterben der Dinosaurier tiefgreifende Veränderungen die Flora und Fauna bestimmten.
Sie sind so etwas wie die ältesten Bewohner Europas: Ohne menschliches Eingreifen würden Buchen noch heute große Bereiche des Kontinentes bedecken. Mittlerweile ist der natürliche Tiefland-Buchenwald in Deutschland nur noch im Nationalpark Hainich in Thüringen, im Grumsiner Forst in Brandenburg, im Nationalpark Jasmund auf Rügen, im Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern und im Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen erhalten. Die von der UNESCO geschützten alten Buchenwälder Deutschlands vermitteln ein wildromantisches und erstaunlich vielfältiges Bild ursprünglicher europäischer Landschaften.
Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich
Es war der erste Landschaftsgarten nach englischem Vorbild auf dem europäischen Festland: Das Gartenreich Dessau-Wörlitz in Sachsen-Anhalt vereinigt Gartengestaltung und Architektur in perfekter Symbiose. Es wird nicht langweilig. Denn auf gut 140 Quadratkilometern kannst du Schlösser, über 100 kleinere und größere Bauwerke sowie weitläufige, unterschiedlich gestaltete Parkanlagen und Flusslandschaften an Elbe und Mulde bestaunen. Das Gartenreich ist vor allem das Werk Fürst Franz von Anhalt-Dessau. Als Anhänger der Aufklärung nutzte er die Gartenkunst, um politische Ansichten in Landschaftsbildern zu zeigen. Viele der Bauwerke und Plastiken dienten außerdem dazu, dem Betrachter beim Vorbeispazieren ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.
Gartenreich im Wörlitzer Park
Der 240 Hektar große barocke Bergpark Wilhelmshöhe in der nordhessischen Stadt Kassel ist angelegt im Stil eines englischen Landschaftsgartens und gilt als Europas größter Bergpark. Mit seinen monumentalen Wasserspielen und der weithin sichtbaren Herkulesstatue ist die Anlage ein eindrucksvolles Beispiel für absolutistische Landschaftsarchitektur und ein einzigartiges barockes Gesamtkunstwerk. Zusammen mit dem Schloss Wilhelmshöhe vereint der Bergpark Kultur, Natur und Gartenbaukunst stilvoll miteinander.
Die romantische Teufelsbrücke im Paradies Bergpark Wilhelmshöhe
Vor 40.000 Jahren schufen Eiszeitkünstler auf der Schwäbischen Alb in den Höhlen des Ach- und Lonetals bei Ulm die ersten figürlichen Kunstwerke und Musikinstrumente der Menschheit. Bei den Skulpturen handelt es sich überwiegend um drei bis neun Zentimeter große Schnitzarbeiten aus Mammutelfenbein. Diese sind meist von der damaligen Tierwelt inspiriert. Weltbekannt sind vor allem menschliche Darstellungen wie die „Venus vom Hohle Fels“, fantasievolle Mischwesen aus Mensch und Tier wie der „Löwenmensch“ sowie Flöten aus Knochen.
Nicht annähernd so alt wie die Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb und dennoch genauso beeindruckend: die UNESCO Welterbestätte Zeche Zollverein. Als ein bedeutendes Industriedenkmal ist sie der architektonische Ausdruck der Formsprache des Bauhauses. Die Anlage kürt seit 2001 offiziell die UNESCO-Welterbe-Liste. Sie ist damit das einzige von Hunderten von Bergwerken in der Region, dem diese Ehre zuteil wurde. Insbesondere die von den visionären Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer geschaffene Schachtanlage XII. galt schon kurz nach der Inbetriebnahme im Jahr 1932 als schönste Zeche der Welt.
Bekannt als die schönste Zeche der Welt: die Zeche Zollverein Essen
Die Stadt Quedlinburg war im Mittelalter eine der wichtigsten Königs- und Kaiserpfalzen. Sie liegt pittoresk an der Straße der Romanik, die auf einer Gesamtlänge von über 1.000 Kilometern 88 romanische Bauwerke in 73 Orten in Sachsen-Anhalt miteinander verbindet. Das Beste: Mit über 2.000 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten, einer Reihe von Jugendstilbauten und dem historischen Stadtgrundriss reist du hier schon beim Flanieren in das Mittelalter – denn Quedlinburg ist wunderbar historisch erhalten.
Verwinkelte Gassen und kopfsteingepflasterte Straßen in Quedlinburg
In rund 400 Jahren haben Mönche mit dem Kloster Maulbronn eine einzigartige Klosteranlage geschaffen. Heute ist die zwischen Heidelberg und Stuttgart gelegene einstige Zisterzienserabtei die am vollständigsten erhaltene Klosteranlage nördlich der Alpen und seit 1993 UNESCO-Weltkulturerbe. Bis ins Detail lassen sich hier Leben und Arbeit des Zisterzienserordens vom 12. bis 16. Jahrhundert nachvollziehen.
Die besterhaltene Klosteranlage nördlich der Alpen: Kloster Maulbronn
Es ist ein Beleg für Erfindergeist und innovativer Kreativität. Das Augsburger Wassermanagement-System dokumentiert die 800-jährige Entwicklung der städtischen Wasserversorgung vom Mittelalter bis heute. Hier erfährst du mehr von der Trennung des sauberen Trinkwassers vom Brauchwasser über die Nutzung von Wasserkraft als Treibstoff bis hin zur Fortführung alter Traditionen mit Hilfe neuer Technologien. Das weltweit einzigartige Augsburger Management-System umfasst unter anderem ein Kanalsystem, Wassertürme mit Pumpwerken aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, eine ehemals durch Wasser gekühlte Stadtmetzgerei, drei Prachtbrunnen sowie Wasserkraftwerke, die auch heute noch nachhaltig Strom erzeugen.
Seit dem Mittelalter wurde im sächsisch-böhmischen Erzgebirge das namensgebende Erz abgebaut. Die grenzübergreifende UNESCO-Welterbestätte Montanregion Erzgebirge / Krušnohoří setzt sich aus 22 Bestandteilen zusammen – 17 auf sächsischer und fünf auf tschechischer Seite des Erzgebirges. Stellvertretend für zahlreiche Relikte des Bergbaus im Erzgebirge repräsentieren die ausgewählten Denkmale, Natur- und Kulturlandschaften die wichtigsten Bergbaugebiete und Epochen des sächsisch-böhmischen Erzbergbaus. Sie zeigen das vielfältige bergbauhistorische Erbe der Region und wie der jahrhundertelange Bergbau die Kulturlandschaft unverwechselbar geprägt hat.